"Wir wurzeln alle im Alltage.
Seine Gewohnheiten machen für die
meisten schlechthin das Leben aus.
In diesem Alltag, den bloss der unbesonnene
Élegant des Geistes bespöttelt, liegt etwas
sehr Grosses ... liegt unsere Cultur."
Michael Haberlandt: Cultur im Alltag. Wien 1900.



Mittwoch, 13. März 2013

TERMINSACHE NR. 21: Eat Hate Love


Cover: Eat Hate Love


Buchpräsentation:
 
Inge Fasan: Eat Hate Love 
192 Kochanleitungen bei Liebeskummer 

Mandelbaum Verlag
 
Donnerstag, 21. März 2013 | 19:00 Uhr
Restaurant Dionysos-Nosh

Kochgasse 9, 1080 Wien 

Mit Beiträgen von Margot Fischer, Wolfgang Herles, Eveline List, Evelyne Puchegger-Ebner, Gerd Wolfgang Sievers, Katrin Sippel, Amaryllis Sommerer und Martina Winkel. 

Der Band enthält auch kulturhistorische Beiträge: So gibt meine ehemalige Kollegin, die Historikerin und Übersetzerin Katrin Sippel einen historischen Überblick über kulinarische Strategien, dem Leiden an der Liebe beizukommen. Wie ihr Beitrag zeigt, bewegten sich diese auch in der Vergangenheit zwischen Darben und Völlern. Der französische Mediziner Jacques Ferrand etwa zählte 1610 extremen Durst und unnatürliche Speisegelüste zu den typischen Symptomen und nannte als Beispiele für letztere Kreide, Kalk, Hafermehl, verbranntes Fleisch, Kohle, Asche, alte Schuhe, Wachs, Nussschalen, Zement, Mörtel und sogar Menschenfleisch. Das Gegenteil beschrieb Rudolf von Ems im 13. Jahrhundert in einer Versnovelle: Traurig bei Tisch sitzen und nicht essen und nicht trinken. Praktisch wie immer Hildegard von Bingen: Sie empfahl zur Aufhellung des Gemüts und gegen die Verbitterung des Herzens unter anderem Dinkel und Hafer, Fenchel und Straußenleber, Zimt und Flohsamen.


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